Texte der KW35-36-2017: Motorpsycho, Threshold (Interviews) | PeroPero (Review)

News/Live-Tipps

Es gibt live, Baby! Tourdatenupdate vom 31.08.17
Update der Tour und Festivaldaten auf BetreutesProggen.de u.a. mit:
Big Country, Black Lung, Briqueville, Cheer-Accident, Coogans Bluff, Dÿse, Echoes, Embryo, First Breath After Coma, Forgotten Sons, The Good Hand, Guru Guru, Jethro Tull by Ian Anderson, Karmakanic, Mastodon, Mother’s Cake, Motorpsycho, OOHMS, pg.lost, The Tangent, Tangekanic, Wedge, M.T. Wizzard Band, Wucan.
Tour der Woche: die zauberhaften Embryo!
Wie wir gerade noch in Bonn erleben durften, verdient das von München aus agierende Musikkollektiv immer noch den Ruf, eine der wichtigsten und aufregendsten Jazzrock- und Weltmusik-Formationen im Lande zu sein.
Und mehr. Termine im September und Oktober – to be continued. Be there, be an Embryonaut!

Embryo, 28.08.17 im kultigen Kult 41, Bonn

R.I.P. Holger Czukay (24. März 1938 – 5. September 2017)
Holger Czukay ist tot. Über die Can-Plattenfirma Spoon erreichte uns ein Nachruf von Hendrik Otremba, den wir ungekürzt mit Euch teilen
möchten.

Rezensionen

PeroPero – Lizards
12/15, „… vielleicht kann man sich eine Lesung von Henry Rollins mit abwechselnd BTBAM und Spastic Ink als Begleitung vorstellen? Oder einen Jam von The Fall mit Don Caballero?“

Threshold – Legends Of The Shires
12/15, „viele mehrstimmig und hymnenhaft-strahlend gesungene, ohrenverwurmende Riesen-Refrains
+ Kurz-Inti m. @Karl Groom

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Weitere Informationen

Interviews

Bent Saether, Motorpsycho, zu „The Tower“
»Letztes Jahr habe ich viel Ligeti, Bartok und Stravinsky gehört, außerdem Van der Graaf Generator, Magma and other „Esoteric Rock“-Bands. Und das erklärt möglicherweise einige Unterschiede zwischen „Here Be Monsters“ und „The Tower“.«

englisch version of the interview
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#NowPlaying

#NowReading

Beispiel Label-Info: Veagaz – Ghost Parade

Anbei ein Beispiel für einen Waschzettel, hier zu „Ghost Parade“ von Veagaz Konzertbericht 2004, Konzertbericht 2008) – die Band löste sich 2011 noch vor Erscheinen leider auf.

Das Album:
Fear & Loathing in (Las) Veagaz: Sie sind wieder da! Wenn diese Band für jedes Mal, wo sie lobend mit Madrugada, Nick Cave oder Iggy Pop verglichen wurde, einen Euro bekommen hätte, hockten die Jungs statt in Hameln und Krefeld vermutlich wirklich schon Cocktails schlürfend in Vegas. Andere Metaphern bemühten die späten Pearl Jam, Lloyd Cole oder Ferryboat Bill – der Assoziationsrahmen ist also erfreulich weit. Doch immer reden wir von der allerersten Liga, was die Qualität angeht. Und genau davon darf auch bei der aktuellen Invasion von der Wega – öhm – Veagaz, nämlich „Ghost Parade“ wieder ausgegangen werden!

Bitte ergebt Euch Kompositionen und Lyrics, die diesen Namen auch wirklich mal verdienen. Wie zum Beispiel „Turbo Ghetto Mojo“ – laut Komponist/Sänger/Bassist Tom Schindler „ein nächtlicher Wahnsinn, der in einem Brunftschrei eskaliert“.

Oder „Heart Says Burn“ – Tom: „Stelle Dich Dir selbst und blicke in den Abgrund““.

Beim Titeltrack geht es laut Tom „… um den täglichen Einheitstrott und die Zwänge, in die sich manch einer fast schon zwanghaft einrollt, um schlussendlich alles zu vergessen, was die eigene Persönlichkeit sonst hergegeben hätte. “ Daneben dreht sich der beziehungsreiche Song auch um „alte Gespenster“, die man verarbeiten und ziehen lassen muss – übrigens eine Meditations-Technik, die u.a. im Buddhismus weit verbreitet ist..

.. derselben Volksreligion, welche die Wiedergeburt kennt – der zauberhafte Song „Reborn“ hingegen ist laut Tom „eine Messias-Fantasie, eine Art fiebriges Krippenspiel-Stilleben, welches den eigenen „inneren Jesus“ in das Rampenlicht zerrt, um (ohne religiösen Zeigefinger) das Gute in uns zu beschwören.“ Einzigartig ist hier allein schon Jörg Stillers Slide, die mal wie eine Gitarre und mal mehr nach Hintergrundchören in „Tanz der Vampire“ (Sharon Tate-Motiv) klingt. Plus die auf Sven Hesses Becken stattfindende Zauberei.

„Red Harvest“ hat übrigens nichts mit dem gleichnamigen Blutbad-Roman von Krimi-As Dashiell Hammett zu tun. Sondern, so Tom: „… mit der Liebe in all ihren Ausprägungen, die jeder Nacht ihren Glanz verleiht und ihr Leben einhaucht, auch wenn die Sonne nicht scheint. Die Liebe ist die Sonne der Nacht. “

„Are you ready“ ist trotz des flott genommenen Tempos dennoch großes Sehnsuchtskino und ..

.. ist einfach das Leben. Genau wieder wunderbare „River Song“ – Tom: „Der Song ist tatsächlich schon zehn Jahre alt und doch aktueller denn je: Wir werden älter und immer weiter den Fluss runtergespült. Und was bleibt dann? “ Vermutlich bleibt dann zumindest Jörgs unvergessliche Slide-Gitarre.

„One Way Street“ verheißt laut Tom nichts weniger als „eine sozialromantische Düsterballade“, erkennbar unter anderem an der unheilverkündenden Mundharmonika.

Abschließend noch Toms Sicht auf den in „Rock ’n Roll Is No Good For You“ mit Verve bespuckten Rock ’n Roll: „Wir haben alle unsere eigene Vision von R’n R“, er ist wie ein Geist aus der Flasche. Und wenn er ohne Geist ist, bzw. der Geist weg ist, bleibt nur ein Abziehbild“.

Die Band:


Die Songs:
1 Turbo Ghetto Mojo
2 Heart says burn
3 The day I spit on Rock’n’Roll
4 Ghost Parade
5 Rock’n’Roll (is no good for you)
6 Reborn
7 Red Harvest
8 The Saints
9 Are you ready?
10 River Song
11 One way street
12 Thirsty Fires
13 White Trash Cosmopolitan Girl

Die Discografie:
Gold (Schallplattenmanufaktur Hameln/FinestNoise, 2003)
New Suburban White Trash Soul Music (Schallplattenmanufaktur Hameln/FinestNoise, 2007)
Ghost Parade

Pressestimmen:
„Man kann sich die Musik wirklich exzellent in einer amerikanischen Bar vorstellen. Die Band spielt ihre getragene Ballade „Beercan In The Rye“, während der Barkeeper die Gläser poliert und die letzten Gäste ihren Kopf so gerade noch über dem Tresen halten können. Mit diesem Bild ist die Musik am besten beschrieben. Die letzte Zigarette, Mickey Rourke raucht, Großstadtcowboys sitzen vor dem Fenster der Geliebten.“
Gaesteliste.de zu „Gold“